Sozak 69/Covid 19 – Als Stuttgart in mein Wohnzimmer kam

Habt ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht , wie es sein könnte wenn von einem Tag am anderen plötzlich alles anders ist? Das sich das tägliche Leben wie wir es kennen komplett verändert? Dass alles für uns bisher Selbstverständliche, ganz plötzlich vorbei ist und wir nicht mehr einfach spazieren gehen oder uns mit Freunden auf einen schnellen Kaffee treffen können?

Um ehrlich zu sein, habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Bis zum 10. März, der Tag an dem sich alles veränderte…..

Ich erinnere mich noch genau an diesem Tag. Da ich krank und nicht anwesend war , kam plötzlich eine Nachricht meiner Sozak Kollegin Jutta, dass sofort alle das Biz verlassen müssen und wir bis auf weiteres Projekttage im Homeoffice haben. In diesem Moment war ich total in Panik und völlig verunsichert was hier gerade passiert. Nach ein paar Telefonaten mit meinen Kollegen und Kolleginnen sowie einem Gespräch mit Banu Celik, wusste ich dass es weitergehen wird. Aber in einer anderem Form – homeschooling!

Alles, dass wir bisher über Digitalisierung lernten war plötzlich in meinem Wohnzimmer. Ich lernte den Umgang mit Skype, Teams, Zoom, alles dass bisher völliges Neuland für mich war, war plötzlich sehr präsent. Videokonferenzen und Online-Vorträge sind derzeit unser Alltag. Vieles war und ist noch immer eine große Herausforderung für mich und meine Sozak Kollegen und Kolleginnen, wie beispielsweise das organisieren unserer Lerngruppen – Projektgruppen – Gruppen für Hausübungen und vieles mehr. Manches davon ist einfacher und anderes ist völlig erschwert, da das soziale Miteinander und das Gegenüber einfach fehlt.

Projektgruppe mit Jutta Neulinger (rechts), Johannes Ebner (links) Michaela Weisgram (unten) und Thomas Nimmervoll (nicht im Bild)

Heute am 19.04.2020 wäre ich unter normalen Umständen in mein Praktikum nach Stuttgart geflogen. Leider ist es uns in diesem Lehrgang nicht möglich diese Erfahrung zu machen. Ich werde mich natürlich mit meinen Praktikumgeberinnen Irene Gölz und Silke Hansen austauschen, nur ist es leider nicht mit persönlichen Wahrnehmungen und Erlebnissen vor Ort gleichzusetzen. Das alles stimmt mich sehr traurig! Trotzdem freue ich mich sehr auf den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und bin gespannt auf mein Praktikum unter dem für mich neuen Praktikum-Titel „Stuttgart in meinem Wohnzimmer“ .